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Wahre Veränderung entsteht nicht durch Trainings – sie kommt von innen“, sagt Luis Valadez. „Unternehmenskultur wird von Menschen gemacht und vorangetrieben, die dort arbeiten.“ Luis leitet das globale LGBTQ+ Mitarbeitenden-Netzwerk bei Henkel – eine von insgesamt 58 Gruppen im Unternehmen, die sich für mehr Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion („Diversity, Equity and Inclusion“, kurz: DEI) im Unternehmen einsetzen.
Selbstorganisiert, demokratisch, pragmatisch – die Idee hinter den „Employee Resource Groups“ (ERG) ist so simpel wie effektiv: Statt DEI-Themen ausschließlich im Rahmen zentraler, unternehmensgesteuerter Initiativen umzusetzen, soll kultureller Fortschritt über von Mitarbeitenden gesteuerte Netzwerke direkt im Unternehmensalltag verankert werden. Die ERGs erhalten finanzielle und materielle Unterstützung, organisieren sich aber weitgehend selbst – von der Zielsetzung über Kommunikation und Austausch bis hin zur Organisation von Events oder Partnerschaften mit externen Netzwerken.
Senior Brand Manager für got2b, Brand Inclusion Ambassador und Leitung der globalen Pride ERG bei Henkel
„Wir lernen viel bei unserem Engagement“, sagt Carolina Betancourt, Category Development & Shopper Insights Lead und Mitgründerin von „Unidos!“, einem Netzwerk für die lateinamerikanische Community bei Henkel in Nordamerika. „Wir übernehmen Verantwortung, denken kreativ und entwickeln Führungskompetenzen – auch wenn wir im beruflichen Alltag keine Manager sind.“
„Es liegt an uns zu entscheiden, wie wir unsere Vision erreichen – statt nur auszuführen, was uns gesagt wird. Das gibt uns eine ganz andere Motivation“, sagt Kimberly Ang, Team Manager HRDirect, die sich mit der Gruppe ”Beyond Differences” bei Henkel in den Philippinen für kulturelle und soziale Diversität einsetzt. Gerade bei DEI-Themen sei dieser Graswurzel-Effekt wichtig: „Was zentral vorgegeben wird, ist oft gar nicht umsetzbar – weil die Bedingungen an den verschiedenen Standorten ganz unterschiedlich sind.“
So folgen die Aktivitäten und Angebote der ERG meist einem praxisorientierten Ansatz: „Beyond Differences“ beispielsweise will DEI-Themen erlebbar zu machen, statt nur darüber zu reden. „Wir fördern den Austausch zwischen Menschen“, sagt Kimberly. Ob durch Expertenvorträge, generationenübergreifende Face-to-Face-Sessions, oder Empathie-Trainings: „Unser Team in Manila ist sehr divers – wir möchten zeigen, dass genau das unsere Stärke ist. Und Wege aufzeigen, wie wir diese Stärke am besten nutzen können.“
Category Development & Shopper Insights Lead und Mitgründerin der ‘Unidos!’-ERG bei Henkel
Ob aus eigener Betroffenheit, Erfahrungen in der Familie oder einfach dem Wunsch, etwas zu bewegen – die Gründe, warum Henkelaner:innen sich in ERGs engagieren, sind so vielfältig wie die Teams selbst. Eines jedoch haben alle gemeinsam: Sie wollen denen eine Stimme geben, die in der Gesellschaft oft stumm bleiben. Sie wollen einen Ort schaffen, an dem sie sich sicher und gehört fühlen. Denn anders sein – ob aus kultureller, körperlicher oder sozialer Sicht – ist noch immer viel zu häufig mit Zurückweisung und Scham verbunden. „Ich kenne Kolleg:innen, die ihre Herkunft lange verheimlicht haben – weil sie befürchteten, das könnte ihrem beruflichen Erfolg im Weg stehen“, sagt Carolina. Dieser Angst möchte „Unidos!“ mit Stolz entgegengehen. „Wir feiern unsere Geschichte und unsere Traditionen. Nicht nur Latinos und Latinas sind Teil der Gruppe – auch andere, die einfach interessiert sind an unserer Kultur.“ Sie ist sich sicher: Verständnis für Menschen und ihre Bedürfnisse zahlt letztlich auch auf den Unternehmenserfolg ein – nicht nur, weil diverse Teams nachweislich innovativer sind: „Menschen mit lateinamerikanischen Wurzeln machen einen Großteil des Marktes aus, den wir bei Henkel in Nordamerika bedienen wollen.“
Ein Punkt, der auch Luis in seinem Engagement wichtig ist. Als Senior Brand Manager entwickelt er Kampagnen für die Marke got2b, die sich aktiv auch für die queere Community engagiert: „Die Erfahrungen aus dem Netzwerk helfen uns dabei, als Marke ein noch besserer Verbündeter für die Pride-Bewegung zu sein.“
Team Manager HRDirect bei Henkel
So ist er besonders stolz darauf, dass das Engagement des globalen LGBTQ+ Netzwerkes Früchte trägt, die im gelebten Unternehmensalltag spürbar sind: „Wir hatten die Idee, eine Kampagne zum Thema Coming Out zu starten. Dafür brauchten wir Kolleginnen und Kollegen, die ihre persönliche Geschichte teilen. Ehrlich gesagt hatten wir mit großen Schwierigkeiten gerechnet, genügend Menschen zu finden, die sich sicher genug fühlen, sich ihren Kolleg:innen auf so persönliche Weise zu öffnen.“ Am Ende habe es wenige Tage gedauert. „Die positive Resonanz hat uns wirklich überrascht. Jemand hat mir gesagt, dass er den Mut vor 15 Jahren wahrscheinlich nicht aufgebracht hätte. Bei Henkel haben wir es geschafft, eine Kultur aufzubauen, in der alle sie selbst sein können. Darauf können wir stolz sein.“
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