Sie nahm sich die Zeit, die sie brauchte, um ihr neues Leben als alleinerziehende Mutter zu organisieren. Nach einer Woche saß sie wieder an ihrem Arbeitsplatz. Ihr Alltag war natürlich schwieriger geworden. Denn zu ihrem Job gehört auch, viel unterwegs zu sein: für Kundenbesuche, aber auch Termine in der australischen Unternehmenszentrale. Diese liegt in Melbourne, rund 800 Kilometer von ihrer Heimatstadt Adelaide entfernt. „Anfangs ist es den Kollegen schwergefallen, sich in meine Situation hineinzuversetzen“, erinnert sie sich. „Für viele Männer ist es einfach selbstverständlich, dass ihre Frau die Kinderbetreuung übernimmt, wenn sie auf Reisen sind.“ Es habe Zeiten gegeben, in denen sie nicht reisen konnte, weil sie einfach niemanden hatte, der die Kinder betreuen konnte. Doch gemeinsam mit ihren Vorgesetzten und der Unterstützung ihrer Familie fand sie einen Weg, Job und Muttersein unter einen Hut zu bekommen. Wie all ihre Kollegen in South Australia arbeitet sie von zuhause und kann ihren Tag weitestgehend selbst organisieren. Ihre Kinder sind mittlerweile 15 und 12 Jahre alt, haben also ihre eigene Routine, wenn sie aus der Schule kommen. Dienstreisen sind aber noch immer eine Herausforderung. Meist bleiben die Kinder dann bei ihrem Bruder, dessen Haus auf dem Schulweg liegt.