Jonas: Seit März 2020 studiere ich Elektrotechnik an der Hochschule München. Davor habe ich in der Materialentwicklung von Karosseriewerkstoffen bei einem Automobilhersteller gearbeitet. Privat entdeckte ich vor langer Zeit meine Leidenschaft für den Motorsport. Ich habe angefangen, Getriebe selbst umzubauen, wobei mich die Frage angespornt hat, wie ich Bauteile so optimieren kann, dass sie zwar die hohen Belastungen eines Rennens aushalten, gleichzeitig jedoch Gewicht einsparen. Aus einem Hobby und einigen Freundschaftsdiensten für Bekannte ist so schnell ein professionelles Gewerbe geworden.
Jonas: Letztes Jahr habe ich meinen Web-Shop Saltgrain Racing aufgebaut, in dem ich selbst entwickelte Zubehörteile für den Motorsport vertreibe. Im Online-Shop gibt es zum Beispiel hydraulische Handbremsen, die ich fortlaufend weiterentwickle. Mein Ziel ist es, die Zubehörteile so leicht wie möglich zu gestalten, so dass das Auto mit diesen Bauteilen bestmöglich auf Geschwindigkeit optimiert werden kann. Dafür setze ich an vielen Stellen Klebstoffe ein – beispielsweise Fügeklebstoffe zum Einkleben von Kugellagern, die bauartbedingt nicht eingepresst werden können. Bei vielen Anwendungen sind Klebstoffe die beste Verbindungstechnik.
Klebstoffe werden an vielen Stellen eingesetzt, da sie für viele Anwendungen die beste Verbindungstechnik sind. Etwa wenn die Passung des Kugellagersitzes außerhalb der Toleranz ist, oder bauartbedingt Schrägkugellager nicht eingepresst werden können, ohne die Lagervorspannung zu verändern. Auch wenn eine Klemmung keine Verbindungsmöglichkeit darstellt, zum Beispiel bei Schaltwegverkürzungen, kommen Klebstoffe zum Einsatz.
Wie bist du auf die Idee gekommen, Klebstoffe für deine Anwendungen zu verwenden?
Jonas: Das erste Mal kam ich durch die Formula Student mit Henkel beziehungsweise Loctite in Kontakt. An einem Stand habe ich mir dort das Angebot an Kleb- und Dichtstoffen angesehen. Anfangs war ich ehrlich gesagt etwas skeptisch, weil ich nicht daran geglaubte, dass Klebungen so hohe Belastungen aushalten können. Ein Freund hat mich schließlich zum Kleben überredet und es hat sich als die beste Lösung herausgestellt. Bei unseren Formula Student-Rennautos haben wir vor allem viel mit Loctite Fügeklebstoffen und Schraubensicherungen gearbeitet, welche ich auch heute noch für meine Produktentwicklungen einsetze.