Ich möchte ehrlich sein: Es ist ganz und gar nicht leicht, gleichzeitig Mutter und Karrierefrau zu sein. Ehrlich gesagt ist es sogar ganz schön schwierig, auch für mich. Viele Jahre habe ich die Chance, in unsere Zentrale nach Düsseldorf zu wechseln, wegen meiner Kinder nicht genutzt. Als sie dann alt genug waren und ich das Gefühl hatte, dass es der richtige Zeitpunkt in meinem beruflichen und privaten Leben war, habe ich das Angebot gerne angenommen. Doch – und das ist wirklich wichtig für mich – mir wurde nie eine mögliche Weiterentwicklung meiner Familie wegen verweigert. Im Gegenteil, während meiner gesamten Karriere haben mich meine Vorgesetzten und Mentor:innen unterstützt.
Unter den richtigen Umständen und mit dem Selbstverständnis, dass Frauen und Männer gleichermaßen für Familie und Kinder verantwortlich sind und auch die gleichen Voraussetzungen für ihre Karriere haben, können wir etwas verändern und individuelle Lösungen finden. Lösungen, die für beide funktionieren.
Damit Privatleben und Beruf miteinander in Einklang gebracht werden können, ist es notwendig, Leistungen und Ergebnisse nicht an der Präsenz zu messen. Mit flexiblen Arbeitsmodellen bringen wir unseren Mitarbeiter:innen Vertrauen und Verständnis für ihre individuelle Situation als Mutter oder auch Vater entgegen und fördern gleichzeitig ihre Motivation.
Warum Kinder als „Karriere-Killer“ betrachten? Für mich sind meine Kinder eher ein weiterer Treiber meiner Karriere. Sie sind beeindruckt und stolz darauf eine Mutter zu haben, die auch beruflich erfolgreich ist, was mich wiederum enorm motiviert. Ich bin davon überzeugt, dass ich durch mein Muttersein persönlich und beruflich gewachsen bin.
Daher möchte ich Frauen motivieren: Seid stolz auf euch und eure unglaubliche Leistung während der COVID-19-Pandemie! Habt den Mut, für Gleichberechtigung zu kämpfen. Und liebe Männer, wenn ihr etwas für die Gleichberechtigung tun wollt, fangt bei euch selbst an! Teilt euch die Kinderbetreuung und die Hausarbeit gleichberechtigt mit eurer Partnerin auf. So einfach ist das – oder besser gesagt, ist das denn so schwer?