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Eine gute Ausbildung öffnet Türen, schafft gesellschaftliche Teilhabe, und fördert Talente auf ihrem Lebensweg. Doch auch in Deutschland bestimmt in vielen Fällen noch heute die Herkunft über den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen. Die Bildungsorganisation Teach First Deutschland setzt sich dafür ein, die Chancengerechtigkeit im Bildungswesen zu verbessern. Das Konzept: Hochschulabsolvent*innen verschiedener Fachrichtungen unterstützen die Lehrkräfte an Schulen in benachteiligten Umfeldern, um die Schüler*innen gezielt zu fördern.
Faktoren wie das Einkommen der Eltern oder ein Mangel an notwendiger Unterstützung im häuslichen Umfeld sind enorme Hindernisse bei der schulischen Ausbildung vieler Schüler*innen. Im Vergleich zu Gleichaltrigen mit niedrigem Sozialstatus schlagen laut dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe statushohe Schüler*innen mit 79 Prozent fast dreimal so häufig die Gymnasiallaufbahn ein und beenden diese erfolgreich. Besonders dann, wenn Schüler*innen zwischen Schulformen stehen oder es auf den Start einer Ausbildung zugeht, werden die Hürden immer höher. Also gilt Herkunft gleich Zukunft? Die internationale Bildungsorganisation Teach for All zeigt Wege auf, diese gesellschaftlichen Barrieren aufzubrechen und mehr Chancengleichheit im Schulalltag zu verankern.
Teach First Deutschland setzt sich dafür ein, dass jedes Kind sein Potenzial voll entfalten kann und gleichberechtigten Zugang zu Bildung erhält. Die Organisation will dazu beitragen, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche die Schule mit einem Abschluss und dem festen Glauben an sich selbst und den eigenen Erfolg absolvieren. Die Vision steht dabei ganz im Zeichen der Chancengleichheit: An jeder Schule sollen sich Schüler*innen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund zu selbstbewussten jungen Menschen entwickeln können. Sie sollen die Möglichkeit haben, ihre Potenziale und Fähigkeiten zu nutzen, um – geleitet von ihren Stärken und Interessen – Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Begleitet werden die Schüler*innen durch sogenannte Fellows, die die Lehrkräfte in ihrer täglichen Arbeit für zwei Jahre unterstützen und Kinder und Jugendlichen als Wegbegleiter*innen zur Seite stehen. Fellows sind Absolvent*innen verschiedener Studienrichtungen und tragen dazu bei, die Leistungen benachteiligter Schüler*innen zu verbessern. Zudem stehen sie als Vertrauenspersonen mit Rat und Tat zur Seite.
Die Fellows werden in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt, absolvieren eine dreimonatige Vorbereitung auf ihren zweijährigen Schuleinsatz und erhalten anschließend Fortbildungen und Unterstützung durch das Leadership-Programm von Teach First Deutschland.
Die internationale Bildungsinitiative Teach For All und ihr deutscher Netzwerkpartner Teach First Deutschland werden seit Jahren von Henkel und der Henkel-nahen Fritz Henkel Stiftung unterstützt. Auch sie verfolgt die Ziele von Chancengleichheit und nachhaltiger Bildung. Ein Aspekt der Förderung stellt die Ausweitung des Fellow-Programms dar. Mithilfe von praxisnahen Workshops trägt die Stiftung zur nachhaltigen Kompetenzerweiterung und Schulung der Fellows bei. Gesellschaftliches Engagement ist seit der Gründung von Henkel 1876 ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur von Henkel und wird durch die Unterstützung von Projekten wie Teach For All gelebt.
Eine gute Bildung ist die Zukunft unserer Gesellschaft. Gemeinsam mit Teach for All tragen wir dazu bei, jedem Kind eine faire Chance im Schulalltag zu ermöglichen.
Karol-Monique Westhoff, Geschäftsführerin Fritz Henkel Stiftung
Marius Räbiger studiert Humangeographie in Marburg und Münster und gehörte bei Teach First Deutschland zur Fellow-Generation 2019. Marius hat sich während seines Fellow-Einsatzes an der Schule an der Sieg – Sekundarschule Eitorf in Nordrhein-Westfalen engagiert. Im Interview teilt er seine wertvollen Erfahrungen mit uns:
Welche Rolle spielst du als Fellow bei Teach First Deutschland und welche Wirkung kannst du im Schulalltag erzielen?
Als Fellow begleite und gestalte ich den täglichen Unterricht mit und betreue die Schüler*innen bei Projekten. Vor allem helfe ich Jugendlichen, die in der Schule zu scheitern drohen, einen Schulabschluss zu erreichen. Dabei geht es mir darum, Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen, sie zu ermutigen, ihr Lebensumfeld selbstbestimmt zu gestalten. Ich begleite sie bei Prüfungsvorbereitungen, nehme mir Zeit für Gespräche und Feedback und unterstütze sie beim Schmieden von Zukunftsplänen. Auf diese Weise entstehen besondere und nicht alltägliche Lernbeziehungen.
Wie wird man auf seinen Einsatz als Fellow vorbereitet?
Zusammen mit anderen angehenden Fellows wurde ich im Rahmen einer dreiwöchigen Sommerakademie intensiv auf meinen Fellow-Einsatz vorbereitet. Jeden Tag standen Seminare, Trainings und Workshops auf dem Programm. Wir lernten, wie man Unterricht plant, wie man Lernstände von Schüler*innen diagnostiziert und wie man Jugendliche dabei unterstützt, erfolgreich zu lernen. Seminare in Projektmanagement und Leadership wechselten sich ab mit Teamteaching und Erlebnispädagogik. Das Erlernte konnten wir anschließend in Simulationen praktisch üben und dabei selbst erleben, wie sich Unterricht aus der Sicht von Jugendlichen anfühlt.
Darüber hinaus durfte ich bereits vor der Sommerakademie einem aktiven Fellow während eines einwöchigen Praktikums an seiner Einsatzschule über die Schulter schauen. Hier konnte ich zum ersten Mal in den Arbeitsalltag eines Fellows eintauchen und wertvolle Eindrücke sammeln.
Was nimmst du persönlich aus deinem Engagement bei Teach First Deutschland mit?
Die vielen tollen und manchmal auch herausfordernden Momente mit den Jugendlichen und mit meinen Teamteaching-Kolleg*innen werde ich in bester Erinnerung behalten. An der Rolle als Fellow bin ich gewachsen und als Mensch gereift. Ich möchte mich auch weiterhin für Bildungsgerechtigkeit einsetzen und Jugendliche ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen.
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