Der Zeitgeist prägt das Selbstverständnis der Konsumenten in der Gegenwart so stark wie nie. Universelle, ständig verfügbare Informationen führen dazu, dass Konsumenten jederzeit Aussagen überprüfen und verifizieren können. Ein Beispiel ist die App Codecheck. Durch das Scannen des Produkt-Barcodes hilft diese dabei, Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten und Nahrungsmitteln transparent zu machen und einzuordnen. Ob die Informationen auf dieser Plattform faktisch korrekt sind oder nicht, ist nebensächlich. Konsumenten empfinden die App als informativ und als gute Möglichkeit, mehr über die Inhaltsstoffe in Produkten herauszufinden.
Verbraucher informieren sich über die Inhaltsstoffe in ihren Lieblingsprodukten und werden Marken gegenüber zunehmend kritischer.
Durch die Entwicklung der sozialen Medien kommt ein stärkeres Profilierungsbedürfnis der Konsumenten hinzu. Die eigene Meinung mitzuteilen, Statements abzugeben und andere Meinungen wiederum zu bewerten werden immer mehr als Chance gesehen, gehört zu werden.
Nimmt man diese Entwicklungen zusammen, werden Verbraucher mittlerweile in vielen Lebensbereichen dazu motiviert, selbst „mitzumischen“. Und zwar nicht nur passiv durch Likes, sondern durchaus aktiv in Foren, durch Kommentare und durch Teilen von Inhalten in Social Media. Dass dies ein machtvolles Instrument ist, haben Verbraucher längst verstanden: Shitstorms und Cybermobbing sind auf allen Plattformen keine Seltenheit.
Diese Mündigkeit der Verbraucher führt auch zu einem ausgeprägteren Selbstbewusstsein: Konsumenten sind informiert, kritisch, diskussionsfreudig, meinungsstark und zielorientiert. Der größte Fehler, den Markenartikler nun tun können, ist, auf ihrer Rolle als „allwissende Instanz“ zu beharren.