Der erste Griff am Morgen geht zum Smartphone: Einmal durch die Nachrichten wischen, dann unter der Dusche den Tag planen: Welches Projekt wird wichtig und was muss für den Abend noch besorgt werden? Eigentlich stehen die Aufgaben fest. Doch dann taucht ein Problem auf, das Meeting dauert länger und immer wieder unterbrechen E-Mails und Anrufe die Arbeit. Oft sitzt die Anspannung jetzt sprichwörtlich im Nacken, mancher presst die Kiefer aufeinander und stellt die Planung infrage: Ist das Timing zu halten? Klappt der Kinobesuch am Mittwoch? Wäre es nicht besser, das Training zu verschieben?
Ob gewollt oder nicht – viele Tage sind durchgeplant und trotzdem schaffen wir nicht all das, was wir uns vornehmen. Das gilt für berufliche Aufgaben genauso wie für private Termine und Hobbys, die uns am Herzen liegen. Was bleibt, ist häufig das Gefühl von Stress. Das ist ganz normal, sagt Martin Gerlach vom Werksärztlichen Dienst von Henkel in Düsseldorf dazu: „Stress haben wir alle, bei der Arbeit und manchmal auch in der Freizeit und im Familienleben. Dies muss nicht schädlich sein, sondern kann auch belebend wirken. Aber jeder hat seine individuelle Grenze, die man unbedingt beachten sollte.“ Gerlach hat sich intensiv mit den Themen Stress und Achtsamkeit auseinandergesetzt. Gefährlich für die Gesundheit werde es dann, wenn die persönliche Leistungsfähigkeit regelmäßig überbeansprucht ist.