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Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde zuletzt am 08.04.2021 aktualisiert.
Die ideale nachhaltige Verpackung ist natürlich keine Verpackung. Banane und Gurke sind dafür gute Beispiele. Für viele Produkte sind Verpackungen jedoch wichtig: für den Transport, für die Lagerung und für die Anwendung. Verpackungen beeinflussen auch die Haltbarkeit von Produkten. So halten frische Lebensmittel wie Milchprodukte oder Fleisch verpackt 10 bis 25 Tage länger als unverpackte Produkte, wie Dr. Christoph Hoffmann, Director Corporate Strategy, Sustainability & Circular Economy bei ALPLA, in seinem Gastbeitrag schreibt. So wird dem frühzeitigen Verderben von Lebensmitteln und Lebensmittelverschwendung entgegengewirkt. Für unterschiedliche Produkte sind unterschiedliche Verpackungen notwendig. Was eine nachhaltige Verpackung ausmacht, erklärt Dr. Markus Hiebel, Abteilungsleiter für Nachhaltigkeit und Partizipation im Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik.
Ressourceneffizient, kreislauffähig, aus Recyclingmaterial, unkompliziert, umweltvorteilhaft.
Die perfekte Verpackung sollte aus Recyclingmaterial oder – abhängig vom Anwendungsfall – aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.
Es gibt bestimmte Funktionalitäten, die Verpackungen bieten müssen, um zum Beispiel Lebensmittel haltbar zu verpacken. Bei anderen Eigenschaften, wie der Transparenz oder der Farbe der Verpackungen, können gegebenenfalls Abstriche gemacht werden. Hier muss aber auch diskutiert werden, wie Kund:innen diese Änderungen annehmen. Außerdem müssten wir teilweise auch den Produktionsprozess umstellen – dies kann sich auf Investitionsentscheidungen und Kosten auswirken.
Herausforderungen bei der Verwendung von Rezyklat liegen in fehlenden Mengen und in der Gewährleistung einer entsprechenden Qualität der benötigten Mengen. Zudem müssten in der Industrie Prozesse auf die Rezyklate angepasst werden und es muss diskutiert werden, welche Anforderungen unbedingt nötig und welche eventuell weggelassen oder verändert werden können.
Die oben genannten Gründe spielen eine wichtige Rolle. Eine weitere Herausforderung sind die im Vergleich zu Rezyklaten oft günstigeren Preise der Primärkunststoffe aus fossilen Quellen.
Es gibt schon einige freiwillige Selbstverpflichtungen von Unternehmen und auch Anforderungen der Europäischen Union Rezyklat einzusetzen – zum Beispiel müssen PET-Flaschen ab 2025 einen Mindest-Recyclinganteil vom 25 Prozent aufweisen. Eine Umstellung auf 100 Prozent Rezyklat scheint kaum realisierbar, da immer Materialmengen aus dem Kreislauf ausscheiden, unter anderem durch Qualitätsverluste. Trotzdem sollten wir uns auf den Weg zu möglichst hohen Einsatzquoten von Rezyklaten machen.
Das hängt sehr stark von der Anwendung ab. Lokal könnten Bananenblätter Lebensmittel verpacken. Momentan wird auch viel an sogenannten Makroalgen geforscht, die biologisch abbaubar und sogar essbar wären. Hier gibt es aber zum heutigen Zeitpunkt noch Schwierigkeiten aufgrund des hohen Wassergehalts und der Haltbarkeit. Grundsätzlich ist die Barrierefunktion ein wichtiger Indikator, der unter anderem Einfluss auf die Haltbarkeit etwa von Lebensmitteln hat.
Dr. Markus Hiebel, Abteilungsleiter für Nachhaltigkeit und Partizipation im Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
Durch das Tool bekommen Verpackungsentwickler:innen direkt eine Rückmeldung bezüglich der Recyclingfähigkeit unterschiedlicher Verpackungsvarianten. Werden beispielsweise die Materialauswahl und -kombinationen verändert, zeigt das Tool, welche Auswirkungen diese Entscheidungen haben. So können bereits im frühen Stadium der Entwicklung entsprechende Entscheidungen durchgespielt und getroffen werden.
Wir haben das Tool mit unterschiedlichen Daten gefüttert und geschaut, ob es verlässliche Ergebnisse bringt. Weiter haben wir die Annahmen und Dokumentation hinter dem Tool untersucht sowie die Vollständigkeit der gewählten Kriterien und die Angemessenheit der Bewertung geprüft, zum Beispiel zur Frage, wie „streng“ das Tool bewertet.
Wir sollten gemeinsam unter Hochdruck an nachhaltigen Lösungen arbeiten – gerade beim Verpackungsdesign sehe ich noch Potenziale.
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