Welche Ansätze Henkel verfolgt und als Pilotprojekt umsetzt, entscheiden Dirk Holbach und sein Team in Amsterdam. Dort tauschen sich die Supply Chain-Experten der drei Unternehmensbereiche aus und entwickeln gemeinsam mit Kollegen aus dem IT- und Finanzbereich die Konzernagenda für die Industrie 4.0. „Mit lokalen Tests in kleinem Maßstab erreichen wir in kürzerer Zeit bessere Ergebnisse. Wenn etwas nicht funktioniert, können wir sofort reagieren.“, so Holbach. Aktuell steuert Laundry & Home Care an zehn Standorten mehr als 20 solcher Versuche, die jeweils in weniger als zwölf Monaten umgesetzt werden. „Try small, fail small, scale-up fast“ – so das Motto für die agilen Prozesse.
Henkel hat Fokusthemen für den Ausbau der Industrie 4.0 definiert, die in Amsterdam über alle Unternehmensbereiche hinweg vorangetrieben werden. Eines von vielen Beispielen sind neue Wegen für Demand Planning und Forecasting, damit der Konzern Bedarfe künftige noch besser vorhersagen und einplanen kann. Durch die Verbindung von künstlicher Intelligenz und Big Data sind Prognosen möglich, wo Kunden welche Produkte verstärkt nachfragen werden.
Sobald sich eine Technik bewährt hat und an anderen Standorten eingesetzt werden soll, wird Andreas Nover informiert. Seit Henkel die Planung für die globalen Lieferketten in Amsterdam bündelt, gibt es viel zu besprechen. Nover tauscht sich mehrmals in der Woche mit seinen Kollegen in den Niederlanden und in aller Welt aus. Das System erhöht die Transparenz. Wenn Nover beispielsweise feststellt, dass der Energiebedarf seiner Produktionslinie die Durchschnittswerte überschreitet, vergleicht er die Daten mit denen anderer Standorte. „Dann erkundige ich mich bei Kollegen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. So können wir das Problem gemeinsam lösen. Und wenn an einem anderen Standort eine neue Technologie zum Einsatz kommen soll, die sich bei uns bewährt hat, berate ich natürlich gern“, ergänzt Nover.