Wir haben bereits vor der Veröffentlichung der PPWR damit begonnen, darüber nachzudenken, wie unsere Verpackungen umgestaltet werden müssen, damit sie kreislauffähiger werden. Ein gutes Beispiel ist unsere Persil-Flasche. Bis vor einigen Jahren war die Flasche für das Flüssigwaschmittel durchsichtig und man konnte die enthaltene Flüssigkeit für die verschiedenen Varianten sehen. Damals haben wir ein Verpackungsmaterial verwendet, das es uns nicht ermöglichte, recyceltes Plastik zu integrieren. Vor etwa zwei Jahren haben wir das Material auf hochdichtes Polyethylen umgestellt, das zu 50 Prozent aus recyceltem Kunststoff besteht. Seitdem sind die Flaschen weiß. Denn für recyceltes Plastik aus Polyethylen gibt es kein hochtransparentes Material auf dem Markt. Aber es ist immer Weißliches verfügbar. Deshalb haben wir beschlossen, die Markenästhetik anzupassen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir diesen mutigen Schritt gewagt haben. Und damit zeigen, dass auch Marken wie Persil bereit sind, solche Veränderungen vorzunehmen und die gesamte Erscheinungsform der Marke zu überdenken, um einen hohen Anteil an recyceltem Kunststoff einzusetzen.
Die erste Veränderung, die man in vielen Märkten sehen wird, sind die Pfandrücknahmesysteme: Man wird seine Getränkeflaschen in die Supermärkte zurückbringen müssen – ein Konzept, mit dem viele in Deutschland und anderen Ländern vertraut sind. Das wird die neue Norm für Getränke werden. Man wird auch mehr Fälle von Mehrfachverwendung und mehr Nachfüllstationen sehen. Was wir auch erwarten, ist, dass wir weniger starke Individualisierung im Regal beobachten. Aufgrund der Anforderungen an das Design für das Recycling werden die Verpackungen zunehmend standardisiert. Der Aufdruck kann zwar immer noch unterschiedlich ausfallen, aber bestimmte Verpackungsformate werden wir nicht mehr antreffen. Aber die Umstellung wird nach und nach erfolgen. Es ist ein schrittweiser Ansatz. Die Verbraucher:innen werden es hier und da bemerken, aber die größere Veränderung wird sich erst über einen längeren Zeitraum hinweg bemerkbar machen – denn Marken wie Henkel machen bereits heute die nächsten Schritte.