Vor vier Jahren flüchtete Ahmad Shah Rahmani aus Afghanistan nach Deutschland. In Düsseldorf angekommen, besuchte der damals 22-Jährige einen achtmonatigen Deutschkurs – mit großem Erfolg. Kein Wunder, denn Rahmani besitzt ein großes Talent für Sprachen, was er sich schon in seiner Heimatstadt Kabul zunutze machte. Drei Jahre lang arbeitete er dort als Dolmetscher mit Krawatte und im Anzug, pflegte internationale Kontakte und konnte sich in 15 Sprachen verständigen. Heute spricht er sechs davon fließend. In Deutschland wollte er dann einen Neustart wagen und lieber einer handwerklichen Tätigkeit nachgehen. So vermittelte ihm das Jobcenter zunächst einen von Henkel angebotenen Sprachkurs. Hier hinterließ Ahmad Shah Rahmani einen so guten Eindruck, dass ihm das Unternehmen die Teilnahme am Programm „Praktikum PLUS Direkteinstieg“ anbot – er unterschrieb den Vertrag.
Das Programm ist eine Initiative der Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Post DHL Group, Deutsche Telekom und Henkel, mit dem Ziel, Geflüchtete langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. In den ersten zwölf Wochen werden den Teilnehmern erste berufliche Kenntnisse vermittelt und es wird festgestellt, auf welchen bereits vorhandenen beruflichen und sprachlichen Voraussetzungen aufgebaut werden kann. Darauf folgt ein dreimonatiges Praktikum. Ahmad Shah Rahmani trat dieses im Bereich der „Infrastruktur & Technische Services“ in den Mechanischen Werkstätten bei Henkel an und arbeitet bis heute hier. Denn erfolgreiche Absolventen wie der gebürtige Afghane erhalten nach Beendigung des Praktikums eine auf zwei Jahre befristete Anstellung. Rahmanis Vorgesetzter, Michael Roling, Leiter der Mechanischen Werkstätten & Infrastruktur Technik, ist sehr zufrieden mit seinem Mitarbeiter: „Ahmad ist ein sehr offener Typ, der den Mut hat, auf neue Kollegen in einem neuen Land zuzugehen. Die anfängliche sprachliche Unsicherheit konnte er durch seine hohe Motivation und neugierige Art schnell überwinden.“
Während des gesamten Zeitraums des Programms werden die Teilnehmer berufsbegleitend in Sprach- und Integrationskursen gefördert. Außerdem stehen ihnen sogenannte Unternehmenspaten zur Seite, die besonders in der Start- und Eingewöhnungsphase in die neue Arbeitsumgebung unterstützen, oft aber auch darüber hinaus. Ahmad Shah Rahmani und sein Unternehmenspate Heiko Held, Manager Corporate Citizenship, treffen sich immer noch regelmäßig und tauschen sich bei einem Kaffee über die Arbeit aber auch über Privates aus. „Aufgrund seiner Erfahrungen, die er aus seiner damaligen Tätigkeit als Dolmetscher in Afghanistan mitbringt, ist Ahmad für das gesamte Unternehmen eine große Bereicherung“, ist Held überzeugt. Mittlerweile ist Ahmad Shah Rahmani in seinem zweiten Ausbildungsjahr. Und die Arbeit macht ihm immer noch Spaß: „Ich wünsche mir, dass ich mich bei Henkel weiterentwickeln kann“, sagt der 26-Jährige.