Story

Kleben, was das Zeug hält

Leichtbau in der Automobilbranche

Industrieklebstoffe Verantwortung Düsseldorf 19.06.2017

Autobauer setzen auf Leichtbau, um die Emissionsziele einzuhalten. Denn wer mit weniger Gewicht unterwegs ist, verbraucht auch weniger Energie. Am Beispiel eines Mittelklasse-PKW wird das deutlich: Ein VW Golf wiegt rund 1,4 Tonnen. Der Einsatz von modernen Kleb- und Dichtstoffen kann dieses Gewicht bereits heute um mindestens 15 Prozent reduzieren und so zur Erreichung eines geringeren CO2-Ausstoßes beitragen. Und das ganz ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Mit den hochwirksamen Lösungen von Henkel Adhesive Technologies werden traditionelle Verbindungstechniken ersetzt, etwa:

  • Löten,
  • Schweißen und
  • Schrauben.

Zudem können die für den Leichtbau essentiellen Multi-Material-Konstruktionen und Faserverbundwerkstoffe nur durch den Einsatz von Klebstoffen sicher zusammengefügt werden.

Nachfrage nach klimafreundlicheren Autos steigt

Leichtbau ist aus der Automobilbranche nicht mehr wegzudenken. Moderne PKW bestehen bereits bis zu 30 Prozent aus Leichtbauteilen (McKinsey) und unterstreichen damit die Bedeutung des Trends Gewichteinsparung. Doch das Potenzial, Gewicht zu reduzieren, ist noch längst nicht ausgeschöpft. Bis 2030 soll sich laut Branchenexperten der Anteil von Leichtbautechnologien von 30 auf 70 Prozent erhöhen. Das zeigt: Kleben ist die Schlüsseltechnologie für Leichtbau und macht den modernen Autobau erst möglich.

Wachstumsmarkt Asien

Besonders in der Region Asien-Pazifik wird starkes Wachstum für den Sektor vorausgesagt, denn dort setzt die Automobilindustrie schon heute verstärkt auf leichtgewichtige Materialien. Als Hauptmarkt für Leichtbauautos soll sich China etablieren. Dort soll die Produktion bis 2025 um 30 Prozent steigen. Zum Vergleich: Weltweit wird ein Marktwachstum von 15 Prozent prognostiziert.

Kleben heißt Kosten sparen

Ein Beispiel für die Kooperation mit den Automobilherstellern sind Frontscheiben: Um das Recycling zu verbessern und Instandsetzung und Austausch zu erleichtern, muss der Kleber reversibel lösbar sein. So gelingt es mit der Hilfe von Henkel-Klebstoffen heute jährlich mehr als zwei Millionen Windschutzscheiben auszutauschen.

Bei so viel Potenzial für Klebstoffe fragt der Laie sich, was am Auto alles geklebt werden kann und was nicht? Hauptsächlich werden Schweißnähte und Schrauben ersetzt und damit nicht nur das Gewicht, sondern auch die Prozesskosten gesenkt. Pluspunkt beim Kleben: Die Performance und Stabilität steigen. Das zeigen heute bereits:

  • Windschutzscheiben,
  • Zahnräder,
  • Stoßfänger,
  • Armaturenbretter,
  • Querträger im Rahmen.

Klebstofflösungen für alle Fälle

Ob Verbraucher, Gesetzgeber oder E-Mobilität: Der Druck auf die Automobilindustrie, noch leichter und umweltfreundlicher zu bauen, wächst. Der Leichtbau-Trend bietet Dank der Flexibilität der Klebstoff-Technologie große Einsparpotenziale. Die eingesetzten Klebstoffe sind an die Bedürfnisse der Hersteller in Bezug auf Schutz, Performance und Energiesparpotenziale angepasst.

LASD als Treiber im Leichtbau

Auch sind spritzbare Dämpfungsmassen, die hauptsächlich in Bodengruppen, sowie in Türen und Dächern, eingesetzt werden, weitere Treiber im Leichtbau. Diese sogenannten Liquid Applied Sound Deadener (LASD) regulieren, wie ihr Name andeutet, die Akustik im Auto und ersetzen die traditionelle Isoliermatte aus Bitumen. Die flüssige Dämpfungsmasse eignet sich zur Serienproduktion, da der Auftragprozess automatisiert verläuft. Das senkt die Prozesskosten. Durch das passgenaue Aufspritzen entfallen Zuschnitte und das Einlegen von Hand. Insgesamt kann mit LASD so 20 Prozent Gewicht eingespart werden. Das beeinflusst die Klimabilanz eines PKW positiv.
Im zukünftigen BMW 3er wird die Technologie bereits fest integriert sein und soll zukünftig auch bei anderen Autoherstellern und Modellen folgen.

Roboter spritzen LASD im Produktionsprozess vollautomatisch auf die Karosserieteile. Dort sorgt das Material für eine Verringerung von Vibrationen und reduziert so die Geräuschentwicklung im Auto.

Zukünftige Anwendungsfelder

An allen Ecken und Kanten soll Gewicht eingespart werden. Die Beispiele zeigen: Autobauer hinterfragen stets die einzelnen Karosserieteile – auf der Suche nach noch effizienteren Lösungen. Auch der Wissenschaft kommt das zugute. Sie kann das „Rad“ zwar nicht neu erfinden, aber die Zusammensetzung seiner Komponenten modulieren.

Weitere zukunftsweisende Projekte im Auto, gibt es hier zu entdecken oder sehen Sie sich das Composite Lab im Video hier  an. 

Loctite 5189 im Einsatz bei Ford

Im Bereich Schutz und Performance arbeiteten beispielsweise der Autohersteller Ford und Henkel erfolgreich zusammen an einem innovativen Abdichtungsmittel für stark beanspruchte Verbindungen im Motor. Denn gerade bei Motoren ist es wichtig, dass Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Motorenöl, nicht austreten. Der Blow-Out-Test prüft, ob die Dichtigkeit intakt bleibt. Loctite 5189 bestand die Prüfung. Seither kommt das Abdichtungsmittel in vielen Ford-Motoren zum Einsatz und führt u.a. zu erheblichen Kosteneinsparungen im Produktionsprozess. Denn dank des flexiblen und widerstandsfähigen Klebstoffs müssen die Motoren nicht mehr manuell nachbearbeitet werden.

Megatrend Leichtbau

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90 Prozent aller
Leichtbau-Materialien
entfallen auf die
Automobilbranche.

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Durch Klebstoff-Technologien
wird das Gewicht
moderner Autos
um rund 15 Prozent
gesenkt.

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15 kg Klebstoff von Henkel
werden im Durchschnitt in
modernen PKW verarbeitet.

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Um 30 Prozent soll sich die
Produktion von Leichtbauautos
bis 2025 in China steigern.
Damit wäre China der
Hauptmarkt für
Leichtbau-Fahrzeuge.

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15 Prozent Wachstum für
Leichtbau-Fahrzeuge
wird auf dem Weltmarkt
vorausgesagt.

Dem Kleber auf der Spur: Einsatz von Adhesive Technologies im modernen PKW

Mit 90 Prozent Marktanteil ist vor allem die Automobilbranche Nutzer von Leichtbau-Materialien und -Technologien. Wo Leichtbaukonstruktionen und Klebstoffe bereits angewendet werden (und wo es noch Potenziale gibt), zeigt das Video.