Story

Wie Mitarbeiter:innen lernen, nachhaltige Ideen zu entwickeln und unternehmerisch zu denken

Das Sustainability Incubator Lab von Henkel

New Work 21.08.2024

Lösungen für eine nachhaltige Zukunft fördern und entwickeln – das ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie bei Henkel, sondern spiegelt sich auch in unserem Purpose „Pioneers at heart for the good of generations“ wider. Ein Instrument, wie wir unseren Pioniergeist stärken, ist unser Sustainability Incubator Lab: ein virtuelles Lernprogramm für Mitarbeiter:innen zur Entwicklung nachhaltiger Geschäftsideen und Fähigkeiten. Über vier Monate hinweg, in neun Kursen von jeweils 90 Minuten, mit einem Pitch am Ende des Programms. Begleitet werden die einzelnen Gruppen, die an unterschiedlichen Themen arbeiten, von Expert:innen der DO School in Berlin. Das DO-ing, also einfach mal machen, liegt dem Kurs zugrunde. 

Innovation aus dem Sustainability Incubator Lab 

„Die Teilnehmer:innen sollen lernen, unternehmerisch zu denken und zu handeln“, erklärt Marguerite Bellec von der DO School. Als Programmleiterin Entrepreneurship & Sustainable Design entwickelt sie gemeinsam mit Unternehmen wie Henkel Lernprogramme für nachhaltige Innovation und moderiert diese anschließend in den jeweiligen Kursen. Eine erste Runde hat bereits von März bis Juni 2023 stattgefunden. Zu Themen wie der Kommunikation nachhaltiger Leistungsversprechen oder der Transparenz bei Palmölrohstoffen – und mit großem Engagement der Teilnehmer:innen.

Ermutigt durch diesen Erfolg hat Henkel gemeinsam mit der DO School im Frühjahr 2024 eine neue Lab-Runde für Mitarbeiter:innen gestartet. Jackson Tarleton vom Henkel US-Standort Greenville war Teil eines der Teams in der neuen Runde. Ein Mann, der Lust auf Neues hat, wie seine Karriere deutlich macht: Start als Produktionsassistent im Filmbereich, anschließend Wechsel in die Gastronomie, seit vier Jahren bei Henkel, erst in der Fertigung, jetzt als Labortechniker in einem Qualitätslabor von Henkel Adhesive Technologies. Nachhaltigkeit liegt Jackson sehr am Herzen, der in diesem Sommer seinen Master of Professional Studies in erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeitssystemen an der Penn State University abgeschlossen hat. „Unsere Gruppe vom Sustainability Incubator Lab hat sich intensiv mit einem spezifischen Prämiensystem für den Kauf nachhaltiger Henkel-Produkte beschäftigt“, so der 37-Jährige. Das Projekt wird im Team ausgearbeitet und verfeinert, es geht um Problemlösungen und ein neues Mindset. Ob die Idee aus dem Lab so umgesetzt wird, weiß Jackson nicht. Aber seine Art, Ideen zu entwickeln und Probleme anzugehen, das setzt er nachhaltig um, auch außerhalb des Programms, erzählt er.

Ein Screenshot der Pitch-Session des Sustainability Incubator Lab von Henkel, der zeigt, wie die Teilnehmer:innen des Programms klatschen, die Hände in die Luft strecken oder einen Daumen hoch zeigen.

Eine Momentaufnahme der Pitch-Session des Sustainability Incubator Labs

Nachhaltigkeit im IT-Umfeld

Eine andere Aufgabe hatten sich Global Media Strategy Managerin Olga Kosik, Finanzbuchhalterin Yasmine Mahmoud, Datenanalystin für Nachhaltigkeit Ingy Elmessiry, IT-Projektmanagerin Jana Mitkovska-Lankenau sowie Einkaufsleiterin für Logistik Laura Franzmann gestellt. Nämlich die Beschäftigten von Henkel dafür zu sensibilisieren, dass sie in ihrer täglichen Arbeit Treibhausgasemissionen verursachen und wie sie ihren digitalen Fußabdruck verkleinern können. Ein internationales, bunt zusammengestelltes Team aus ganz unterschiedlichen Abteilungen, das eines verbindet: das Bedürfnis, einen Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten.

Überhaupt, Vielfalt in den einzelnen Teams ist ein wesentliches Merkmal der Lernprogramme im Incubator Lab. „Was mir an unserem Projekt besonders gefallen hat, war die Arbeit in der Gruppe, wie wir miteinander kommunizieren und unterschiedliche Perspektiven miteinander verbinden“, sagt Olga. Jackson sieht das genauso. „Es ist großartig, mit Menschen aus anderen Ländern und mit ganz verschiedenen Berufen zusammenzuarbeiten“, betont er. „Wir haben kulturell unterschiedliche Schwerpunkte, sind auch unterschiedlich erzogen worden.“ Gerade beim Thema Nachhaltigkeit sei dies besonders wichtig, da es den eigenen Blick weite, also ganz neue Sichtweisen auf Probleme ermögliche, sagt der US-Amerikaner.

Marguerite von der DO School betont die Bedeutung dieser unterschiedlichen Perspektiven beim systemischen Denken, das den Henkel-Teilnehmer:innen nähergebracht wird. „Wir glauben daran, dass Innovation nicht um der Innovation willen geschieht, sondern dass man wirklich alle Aspekte und alle potenziellen Folgen der Ideen, die man entwickelt, berücksichtigen muss“, sagt sie. 

Ein Porträtfoto von Olga Kosik.

Was mir an unserem Projekt besonders gefallen hat, war die Arbeit in der Gruppe, wie wir miteinander kommunizieren und unterschiedliche Perspektiven miteinander verbinden.

Liebe das Problem, nicht die Lösung

Häufig konzentrierten sich die Menschen auf ein bestimmtes Problem, ohne bei dessen Lösung das gesamte Ökosystem mitzubetrachten. Hier setze die DO School an und helfe den Teilnehmer:innen, in Systemen zu denken. Marguerite fasst es so zusammen: „Liebe das Problem, nicht die Lösung“. Ein Spruch in Stein gemeißelt, die Maxime für alle, die bei dem Lernprogramm mitmachen.

Und noch etwas ist Marguerite wichtig: Bei den Projekten gehe es nicht immer darum, ein völlig neues Produkt zu entwickeln, etwas Revolutionäres. Innovation bedeute auch, Zeit und Ressourcen zu sparen, Wege zu minimieren. „Ich muss nicht immer das Rad neuerfinden und mit großen, neuen Ideen glänzen, vielmehr gilt es, einen Weg zu finden, um das bestehende System, in dem wir leben, zu verbessern“, unterstreicht sie. Diese Erkenntnis führe bei den Teilnehmer:innen häufig zu einem Bewusstseinswandel. 

Mitgehen auf eine Innovationsreise 

Doch bevor es so weit ist, gelte es zu Beginn der einzelnen Projekte, Vertrauen aufzubauen, so Marguerite. Immerhin hätten sich die Teilnehmer:innen, die sich in ihrer jeweiligen Gruppe teils persönlich, teils virtuell treffen, vorher nicht gekannt. „Wir müssen sie davon überzeugen, dass wir wissen, was wir tun. Und sie müssen sich selbst davon überzeugen, dass sie am richtigen Platz sind.“ Im Incubator Lab werde sehr praxisnah gearbeitet, anhand von Fallstudien und Beispielen, ganz nach dem Motto: Learning by Doing. „Wir lassen die Teilnehmer:innen immer selbst auf Innovationsreise gehen“, sagt Marguerite. Denn Ziel des Lernprogramms sei es, dass die Menschen neue Denkweisen und Instrumente entwickelten, die sie später auf andere Aspekte ihrer Arbeit anwenden könnten.  

In den Kursen kommen bestimmte Methoden zum Einsatz. Etwa das sogenannte „Time Boxing“. Dabei gilt es, Ideen in einer vorgegebenen, kurzen Zeitspanne zu bearbeiten. „Das fördert die Kreativität“, sagt Marguerite. Ein Instrument, um Problemen gezielt auf den Grund zu gehen, ist die Fünf-Warum-Methode. Ein Sachverhalt wird fünfmal hinterfragt, wobei jedes „Warum?“ auf der Antwort der vorherigen Frage aufbaut. Beispiel: der Straßenverkehr in Mexiko. Warum sind die Straßen in der Großstadt so voll? Weil die Menschen ein Auto benötigen. Warum benötigen sie ein Auto? Weil sie damit zur Arbeit fahren. Warum fahren sie mit dem Auto zur Arbeit? Weil es weniger öffentliche Verkehrsmittel gibt. Warum gibt es weniger öffentliche Verkehrsmittel? Weil die Regierung nach Corona nicht wieder alle Buslinien in Betrieb genommen hat. Warum wurden nicht alle Buslinien wieder in Betrieb genommen? Weil es einen Regierungswechsel gegeben hat. Das, so Marguerite, sei wie so oft nach fünf „Warums“ der wahre Grund dafür, dass sich die Verkehrssituation nicht entspanne.

Immer mal wieder kommt es auch vor, dass die Beteiligten in ihrem Projekt an einem Punkt feststecken. In der Gruppe mit Olga, Yasmine, Ingy, Jana und Laura war dies der Fall, als sie herausfinden wollten, welche digitalen Geräte und Aktivitäten die meisten Emissionen verursachen. Bei der Lösung des Problems ging das Team zu sehr ins Detail. Erst durch das Coaching der DO School und Gesprächen mit früheren Programmteilnehmer:innen sei es gelungen, den Fokus wieder auf die ursprüngliche Absicht zu richten, nämlich das Bewusstsein der Beschäftigten zu schärfen. Hilfreich hierbei sei auch der „Elevator Pitch“ gewesen, erzählt Jana. Das ist eine Methode, bei der eine Idee so kurz und knapp präsentiert werden muss, bis sie verständlich während einer Aufzugfahrt erklärt werden kann. 

A portrait photo of Maguerite Bellec

Wir glauben daran, dass Innovation nicht um der Innovation willen geschieht, sondern dass man wirklich alle Aspekte und alle potenziellen Folgen der Ideen, die man entwickelt, berücksichtigen muss.

So geht es nach dem Sustainability Incubator Lab weiter 

Der obligatorische Pitch am Ende des Sustainability Incubator Labs ist für die Teilnehmer:innen Abschluss und Startschuss zugleich. Während das gemeinsame Lernprogramm zwar beendet ist, arbeiten die Teilnehmer:innen nach dem erhaltenen Feedback nun an ihren Projekten im Unternehmen weiter. Das Team um Olga, Yasmin, Ingy, Jana und Laura hat den Plan, ihr Projekt nach Abschluss des Incubator Labs innerhalb des Unternehmens zu verankern. Hierfür müssten sie ihre Ideen jedoch noch etwas klarer ausarbeiten, sagen sie. Das Team will das Projekt vorantreiben. „Wir glauben an das, woran wir gearbeitet haben, und wir sind mit Leidenschaft dabei“, so Olga. Das trifft auch auf Jackson zu. „Es war eine unglaubliche Erfahrung“, sagt er. Und er könne allen Beschäftigten bei Henkel nur raten, am nächsten Sustainability Incubator Lab teilzunehmen. Es sei zwar eine Menge Arbeit gewesen, aber es habe sich gelohnt. Wenn einem die Arbeit am Herzen liege, dann sei es doch nicht wirklich Arbeit. Und er fügt hinzu: „Dann ist es etwas, was uns allen Spaß macht.“

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