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15.03.2023 Düsseldorf
Am 20. März 2023 feiert Henkel den 175. Geburtstag seines Firmengründers Fritz Henkel. Seine Werte, sein Pioniergeist und sein Verantwortungsbewusstsein prägen die Unternehmenskultur bis heute.
Das Unternehmen würdigt den 175. Geburtstag von Fritz Henkel mit einer historischen Ausstellung am Firmensitz in Düsseldorf, wo Mitarbeiter:innen die Geschichte des Firmengründers nacherleben können. Hier werden seine Kindheit und seine ersten Schritte in die Selbständigkeit, seine Produkte und ihre innovative Vermarktung sowie sein Engagement für seine Mitarbeiter:innen anhand historischer Bilder, Objekte und Dokumente greifbar. Die Inhalte der Ausstellung sind ab dem 18. März 2023 auch auf einer zweisprachigen Website www.fritz-henkel.de der Öffentlichkeit zugänglich.
„Mein Ururgroßvater Fritz Henkel war ein echter Unternehmer und Pionier. Er ist neue Wege gegangen, nicht nur bei der Produktentwicklung, sondern auch im Marketing und in der Art, wie er sein Unternehmen führte. Mit seinen Erfindungen revolutionierte er den Alltag von Tausenden von Menschen, vor allem von Frauen“, sagt Dr. Simone Bagel-Trah, Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses von Henkel. „Er hatte aber nicht nur seine Kundinnen und Kunden im Blick, sondern stets auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Henkelaner. Lange bevor der Begriff Nachhaltigkeit entstand, lebte er verantwortungsvolles Unternehmertum im Einklang mit der Gesellschaft und der Umwelt. Er dachte stets darüber nach, was seine Entscheidungen und Handlungen für zukünftige Generationen bedeuten. Dieser Geist ist bis heute bei Henkel spürbar.“
„Mit seinem Pioniergeist, seiner Entschlossenheit und seinem Verantwortungsbewusstsein für Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Gesellschaft legte Fritz Henkel den Grundstein für die lange Erfolgsgeschichte unseres Unternehmens. Noch heute sind seine Ideen, Leistungen und Werte in unserer Unternehmenskultur verankert. Sie inspirieren und leiten uns – und spiegeln sich auch in unserem Unternehmenszweck wider: Pioneers at heart for the good of generations“, sagt Carsten Knobel, Vorstandsvorsitzender von Henkel.
Als Friedrich Karl Henkel, genannt Fritz, 1848 im nordhessischen Vöhl zur Welt kommt, gewinnt die chemische Industrie zunehmend an Bedeutung. Schon als Kind begeistert sich der Sohn von Johanette und Johann Jost Henkel für Chemie und Mathematik. Als 17-Jähriger zieht er nach Elberfeld – eine blühende Industriestadt im 19. Jahrhundert – um dort eine kaufmännische Ausbildung in der chemischen Fabrik Gebrüder Gessert zu absolvieren. Dank seines kaufmännischen Geschicks macht er dort schnell Karriere und steigt zum Geschäftsführer auf.
Mit gerade einmal 28 Jahren gründet Fritz Henkel im Jahr 1876 zusammen mit zwei Geschäftspartnern die Firma Henkel & Cie in Aachen. Ihr Ziel ist es, ein effizienteres Waschmittel mit einer neuen Waschmethode zu entwickeln. Denn zur damaligen Zeit geht Wäsche waschen mit schwerer körperlicher Arbeit für Frauen einher und die Wäsche wird durch den manuellen Waschprozess enorm strapaziert. Ihr erstes Produkt „Universal-Waschmittel“ bringt noch nicht den gewünschten Erfolg. Daher entwickeln sie ihre Waschmittel weiter und bringen bereits zwei Jahre später „Henkel’s Bleich-Soda“ auf den Markt – das erste Erfolgsprodukt. Damit legt Fritz Henkel den Grundstein für das Unternehmen, das heute mit einem Gesamtumsatz von über 20 Milliarden Euro und rund 50.000 Mitarbeiter:innen auf der ganzen Welt erfolgreich ist.
Da sich seine beiden Geschäftspartner aus dem Geschäft zurückziehen, übernimmt Fritz Henkel 1879 die alleinige Verantwortung für das Unternehmen. Die Firma wächst und er sucht ein größeres Grundstück mit Expansionsmöglichkeiten und Anschlüssen zur Eisenbahn und zum Rhein. Fündig wird er in Düsseldorf-Holthausen, wo ab dem 9. März 1900 die Produktion mit rund 80 Mitarbeiter:innen beginnt. Erste internationale Niederlassungen in Österreich und der Schweiz folgen.
1907 bringt Henkel ein neues Waschmittel namens „Persil“ auf den Markt: Das erste selbsttätige Waschmittel der Welt erleichtert das aufwändige Waschen per Hand und revolutioniert so den Alltag vieler Menschen. Henkel wird schnell deutscher Waschmittelmarktführer – und ist es bis heute. In den Kolonialwarengeschäften sind die Henkel-Produkte eine Besonderheit: Sie werden in einheitlichen Produktpäckchen mit hohem Wiedererkennungswert abgefüllt und immer zu einem festgesetzten Preis verkauft. Waschmittel als Markenartikel mit einem verlässlichen Qualitätsversprechen anzubieten, das ist damals neu.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der darauffolgenden Ruhrbesetzung zeichnet sich eine Verknappung der Klebstoffe für die Waschmittelverpackungen ab. Vorrausschauend beginnt Henkel mit einer eigenen Produktion von Leimen, zunächst nur um die eigenen Produktverpackungen zu verkleben. Fritz Henkel erkennt darin zugleich die Chance für ein neues Geschäftsfeld: Ein Jahr später, vor genau 100 Jahren, werden Henkel-Klebstoffe erstmals auch an andere Unternehmen verkauft. Heute ist Henkel Weltmarktführer für Kleb- und Dichtstoffe.
Nicht nur bei seinen Geschäfts- und Produktideen geht Fritz Henkel neue Wege, er setzt auch bei der Werbung auf innovative Maßnahmen. Hierzu gehören große Persil-Uhren, die noch heute in vielen deutschen Städten stehen, oder weiß gekleidete Männer mit Persil-Sonnenschirmen, die über Einkaufsstraßen flanieren. Sogar der Himmel wird als Werbefläche genutzt: Mit riesigen Scheinwerfern wird bei Dunkelheit der Persil-Schriftzug in die Wolken projiziert, zudem schreiben Flugzeuge mit weißem Rauch den Produktnamen in den Himmel. Ab 1922 wird die Weiße Dame zur Werbeikone für Persil und begleitet Henkel über viele Jahrzehnte.
Anlässlich des 50. Firmenjubiläums im Jahr 1926 sagt Fritz Henkel: „Das Beste, das durch mein Werk gemacht wurde, ist nicht meinen Gedanken entsprungen, sondern meinen Mitarbeitern im gegenseitigen Zusammenarbeiten.“ Diese Aussage zeigt sein modernes Verständnis von der Bedeutung der Mitarbeiter:innen für den Unternehmenserfolg. Er gewährt seiner Belegschaft beispielsweise schon sehr früh diverse soziale Leistungen – lange bevor diese zu gesellschaftlichen Standards werden. Dazu zählen zum Beispiel Pensionsfonds für die Mitarbeiter:innen, der Einsatz einer hauptamtlichen Krankenschwester in der Erste-Hilfe-Station auf dem Werksgelände in Düsseldorf, sowie Wöchnerinnen- und Kleinkinderfürsorge zur Unterstützung von Eltern. Darüber hinaus engagiert er sich für die Allgemeinheit sowie für die Gemeinden und Städte, in denen er lebt und arbeitet.
Mit seiner Frau Elisabeth hat Fritz Henkel drei Kinder: Fritz jun., Hugo und Emmy. Schon zu Lebzeiten verfügt er, dass das Kapital der Firma nach seinem Tod zu je 40 Prozent auf die beiden Söhne Fritz jun. und Hugo übergehen soll. Seine Tochter Emmy bedenkt Fritz Henkel mit 20 Prozent des Kapitals – eine damals fortschrittliche Entscheidung, auch der Tochter Firmenanteile zu vermachen. Nach dem plötzlichen Tod von Fritz jun. und kurz darauf von Fritz Henkel im Jahr 1930 übernimmt Dr. Hugo Henkel die Leitung des Unternehmens. Im Jahr 1980 entscheidet die Familie Henkel, sich aus der operativen Geschäftsführung zurückzuziehen und übergibt Dr. Dr. Helmut Sihler den Vorsitz der Zentralgeschäftsführung. Dennoch halten bis heute die Nachfahren der drei Kinder, organisiert in den Familienstämmen „Fritz”, „Hugo” und „Emmy”, die Mehrheit der Stammaktien des Unternehmens.