Vor- und nachgelagerte Emissionen in unserer Wertschöpfungskette machen den mit Abstand größten Anteil unserer Gesamtemissionen aus. Die vorgelagerten Emissionen aus den von uns eingekauften Rohstoffen und Verpackungsmaterialien sind für die Umsetzung unserer Net-Zero-Transformation von besonders hoher Relevanz. Nachgelagerte Aktivitäten wie Logistik, Vertrieb und die Entsorgung unserer Produkte sind weitere wichtige Emissionsquellen, die wir angehen werden. Wir gliedern unsere Aktivitäten in die folgenden wichtigen Vermeidungskategorien: Ecodesign, emissionsarme Materialien und treibhausgasarme Logistik.
Ecodesign
Unsere Net-Zero-Transformation erfordert, dass wir ein emissionsarmes Produktportfolio entwickeln, indem wir die Eigenschaften und Zusammensetzungen unserer Produkte optimieren. Zwei Hebel bergen in diesem Zusammenhang ein erhebliches Emissionsreduktionspotenzial: das Formatdesign und das Verpackungsdesign.
Formatdesign
Die Optimierung unserer Produktformate ist ein wesentlicher Aspekt bei der Gestaltung eines emissionsarmen Produktportfolios. Die Umstellung auf konzentriertere Formulierungen und innovativere Produktformate kann die Verwendung von Rohstoffen ermöglichen, die bei ihrer Herstellung weniger Emissionen verursachen. Dies wird zu Emissionsreduktionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette führen. Kompaktere Produktformulierungen können auch zu weiteren Emissionsreduzierungen beitragen, da weniger Verpackungsmaterial benötigt wird und die Emissionen aus dem Vertrieb geringer sind.
Verpackungsdesign
Innovative Verpackungsdesigns, die Zirkularität ermöglichen, sind für unsere Klimaschutz-Maßnahmen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette von großer Bedeutung. Unser Ziel ist es, dass 100 Prozent unserer Verpackungen für das Recycling oder die Wiederverwendung konzipiert sind.1 Dies wird uns helfen, die Emissionen am Ende der Produktlebensdauer zu senken. Die Entwicklung von wiederverwendbaren und wiederbefüllbaren Verpackungslösungen für unsere Verbraucher:innen und Kunden ermöglicht es, die Lebensdauer unserer Verpackungsmaterialien zu verlängern. Dies führt zu weniger Verpackungsmaterial und einer Reduzierung der damit verbundenen Emissionen.
1Mit Ausnahme von Produkten, bei denen Bestandteile oder Rückstände die Recyclingfähigkeit beeinträchtigen oder Recyclingströme verschmutzen können.
Emissionsarme Materialien
Gewonnene Materialien haben einen hohen Einfluss auf unseren Treibhausgas-Fußabdruck. Aus diesem Grund ist der Übergang zu nachhaltigeren und emissionsärmeren Rohstoffen eine wichtige Voraussetzung für unsere Net-Zero-Transformation. In dieser Hinsicht sind drei Hebel zur Reduzierung von entscheidender Bedeutung: Lieferantenengagement, Verpackungen sowie Rohstoffe.
Einbindung von Lieferanten
Die Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern ist eine entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche und ganzheitliche Veränderung des Emissionsprofils der von uns bezogenen Materialien. Seit Jahren pflegen unsere Geschäftsbereiche enge Beziehungen zu strategischen Lieferanten und engagieren im Rahmen von Initiativen für direkte Emissionsminderung. Dazu gehören die Entwicklung von emissionsarmen Rohstoffen und die Optimierung von Prozessemissionen durch Energieeffizienz, erneuerbare Energien und weitere Maßnahmen zur Emissionsreduzierung in der gesamten Lieferkette. Im April 2024 haben wir ein umfassendes Engagementprogramm für unsere Lieferanten weltweit gestartet. Henkel Climate Connect zielt darauf ab, unsere Aktivitäten zur Zusammenarbeit mit Lieferanten zu verstärken.
Um unser vertieftes Wissen über unsere vorgelagerte Wertschöpfungskette zu nutzen, beziehen wir Emissionsdaten zunehmend in unseren Lieferantenauswahlprozess ein. Dies ermöglicht es uns, unsere Lieferantenauswahl an strategischen Kriterien zu orientieren, die unser Emissionsprofil optimieren, beispielsweise durch die Auswahl von Lieferanten nach bestimmten geografischen Gesichtspunkten.
Verpackungen
Mit unserer nachhaltigen Verpackungsstrategie tragen wir zur Emissionsminderung bei, indem wir die Menge an Verpackungsmaterial, die wir verwenden, minimieren und den Anteil emissionsarmer Materialien maximieren – ohne Kompromisse bei der Qualität, Leistung oder Sicherheit unserer Produkte einzugehen.
Unsere Verpackungsexperten arbeiten ständig an innovativen und intelligenten Verpackungslösungen, um die Menge an Verpackungsmaterial, die wir verwenden, zu reduzieren. Um die Emissionen, die durch unsere Verpackungsmaterialien entstehen, zu senken, ist es unerlässlich, fossile Rohstoffe durch recycelte oder erneuerbare Alternativen zu ersetzen. Außerdem stellen wir auf einen emissionsarmen Energieeinsatz bei der Herstellung unserer Verpackungsmaterialien sicher.
Rohstoffe
Die Rohstoffe, die für die Herstellung der Inhaltsstoffe unserer Produktformeln verwendet werden, spielen eine entscheidende Rolle in unserer Strategie zur Emissionsminderung. Auf dem Weg zu Net-Zero setzen wir uns dafür ein, fossile Rohstoffe durch erneuerbare und recycelte Alternativen zu ersetzen, um unseren gesamten CO2-Fußabdruck zu verringern. Die Umstellung unserer Rohstoffe gehen wir in zwei Phasen an:
Erstens konzentrieren wir uns bei unseren mittelfristigen Zielen für 2030 auf die Identifizierung und Beschaffung emissionsarmer Rohstoffe, zum Beispiel durch optimierte Energienutzung in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus streben wir eine Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen an, indem wir verstärkt biobasierte Rohstoffe (z. B. Biomasse) verwenden, den Einsatz von recycelten Materialien steigern, die Abhängigkeit von neuen fossilen Ressourcen verringern und die Kreislaufwirtschaft in unserer Lieferkette verbessern.
Zweitens treibt unser Net-Zero-Ziel für 2045 die Bemühungen voran, unsere Transformation durch innovative technologiebasierte Lösungen zu fördern. Neben der weiteren Beschaffung von emissionsarmen Rohstoffen wird der verstärkte Einsatz von CO2-Verwertungstechnologien zur Gewinnung von Rohstoffen aus der chemischen Umwandlung von CO2 an Bedeutung gewinnen. Außerdem bauen wir den Einsatz von recycelten Rohstoffen weiter aus, um Abfall und Ressourcenverbrauch zu minimieren. Im Zuge der fortschreitenden Transformation der chemischen Industrie hin zu erneuerbaren Energien werden wir schrittweise auf höherwertige Biomasse-Rohstoffe umsteigen und die Rückverfolgbarkeit durch Trennungsmethoden gewährleisten. Darüber hinaus werden wir uns dafür einsetzen negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Nahrungsketten im Rahmen unserer Strategie für verantwortungsvolle Beschaffung zu minimieren.
CO2-effiziente Logistik:
Unsere Logistikemissionen resultieren aus dem vorgelagerten Transport unserer beschafften Materialien sowie aus dem nachgelagerten Transport und Vertrieb unserer Produkte. Um die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren, setzen wir die folgenden zwei Minderungshebel ein:
Optimierung der Logistik
Die Optimierung unserer Logistik- und Vertriebsnetze ist der Schlüssel zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen. Zentrale Maßnahmen sind hier der Einsatz digitaler Tools, die Maximierung der Ladungseffizienz und die Minimierung von Transportwegen. Darüber hinaus werden wir das Nearshoring und das Local Sourcing vorantreiben, um unser Logistiknetzwerk weiter zu optimieren.
Kohlenstoffarmer Transport
Um die Emissionen innerhalb unseres Verkehrssystems erfolgreich zu senken, wenden wir folgende Logik an: Zunächst optimieren wir den Verkehrsträger in Bezug auf die Emissionsbilanz. In diesem Sinne streben wir an, Luftfracht durch Seefracht zu ersetzen und wo immer möglich von der Straße auf die Schiene umzusteigen. Zweitens orientieren wir uns weg von konventionellen Antrieben und hin zu nachhaltigen Alternativen. Dazu gehört die strategische Bewertung und Anwendung von Elektrofahrzeugen, biobasierten Kraftstoffalternativen und grünem Wasserstoff für unseren Produktvertrieb.