Der CO₂-Fußabdruck – der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und anderen Treibhausgasen – ist eine der am häufigsten und intensivsten diskutierte umweltbezogene Externalität. Sie stellt eine der dringenden globalen Herausforderungen dar, und es besteht Konsens hinsichtlich der Quantifizierungsmethodik, die in Wissenschaft, Industrie, durch NGOs und Regierungen breite Anwendung findet. Die folgende Darstellung zeigt die GHG-Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette mit unserer Geschäftstätigkeit im Zusammenhang stehen:
Insgesamt macht die Produktion unserer Erzeugnisse rund 1 Prozent unseres CO₂-Fußabdrucks entlang der Wertschöpfungskette aus. Dies umfasst direkte Emissionen (Scope 1) sowie indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2). Bei den meisten direkten Quellen handelt es sich um Verbrennungsanlagen, zum Beispiel für den Betrieb von Heizkesseln. Aber auch mobile Verbrennungsquellen wie Motoren von Fahrzeugen sind für Scope-1-Emissionen verantwortlich. Beispiele sind Lastwagen, Gabelstapler oder andere Fahrzeuge. Eingekaufte Energie (Scope 2) umfasst vor allem eingekauften Strom, aber auch Dampf, Wärme und Kälte. Die Emissionen innerhalb unserer Wertschöpfungskette exklusive unseres Betriebs machen rund 98 Prozent unseres betrieblichen CO₂-Fußabdrucks aus. Auf die Anwendung unserer Produkte entfallen dabei rund zwei Drittel, auf die Rohstoffe und Verpackungen rund ein Viertel. Hier liegen somit die größten Potenziale, Emissionen zu reduzieren und zum Klimaschutz beizutragen. Der Transport unserer Produkte sowie Entsorgung/Recycling verursachen rund sieben Prozent unserer Emissionen.
Soziale Externalitäten
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie spiegelt den Anspruch unseres Unternehmens auf ganzheitliches Wachstum – „Purposeful Growth“ – wider. Wir wollen transformativen Wandel vorantreiben, indem wir mehr Wert für unsere Stakeholder schaffen, unser Geschäft wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickeln und dabei im Sinn der jetzigen und zukünftigen Generationen nachhaltig handeln.
Dies gilt für die rund 47.750 Mitarbeiter:innen von Henkel ebenso wie für die Menschen, die entlang unserer Wertschöpfungskette mit unserem Unternehmen in Berührung kommen. Millionen von Menschen arbeiten für Direktzulieferer und vorgelagerte Stufen unserer Lieferkette. Und auch mit unseren Produkten und Technologien, die Tag für Tag in Millionen Haushalten und Industrieprozessen zum Einsatz kommen, erreichen wir täglich Menschen. In diesem Kontext haben wir Sicherheit und Gesundheit sowie gesellschaftlichen Fortschritt als wichtigste soziale und gesellschaftliche Auswirkungen identifiziert.
Quantifizierung von Gesundheit und Sicherheit (der etwa 47.750 Menschen bei Henkel)
Arbeitssicherheit innerhalb des Unternehmens und entlang der Wertschöpfungskette hat bei uns oberste Priorität. An unserem langfristigen Ziel „Null Unfälle“ halten wir fest und wollen unsere Arbeitssicherheit bis Ende 2025 um 60 Prozent gegenüber 2010 verbessern. Dieses übergeordnete Ziel haben wir als zentrale Kenngröße in unserer Nachhaltigkeitsstrategie verankert. Im Jahr 2023 haben wir bei unseren Mitarbeiter:innen 0,7 Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden erfasst. Das entspricht einer Verbesserung um 42 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2010. Im Jahr 2023 ereigneten sich zwei tödliche Arbeitsunfälle. Im ersten Fall betraf dies einen Beschäftigten einer externen Firma, der oder die im Auftrag von Henkel an einem Henkel-Standort tätig war. Im zweiten Fall betraf dies einen Henkel-Mitarbeiter bei einem Verkehrsunfall während einer geschäftlichen Dienstreise.
Darüber hinaus stärken wir die Gesundheit und Vitalität unserer Mitarbeiter:innen als Basis für eine agile und leistungsfähige Organisation. Dazu setzen wir auf weltweit einheitliche Standards zum Gesundheitsschutz und bieten gezielte Programme zur Gesundheitsförderung sowie -vorsorge an. Auf diese Weise beugen wir arbeitsplatzbedingten und allgemeinen Gesundheitsrisiken vor, die zu Erkrankungen führen können. Unser breites Angebot an den Standorten adressiert sowohl die Förderung der physischen Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen, als auch den Erhalt ihrer mentalen Vitalität. Wichtige gesellschaftliche Trends wie den demografischen Wandel greifen wir mit unserem Programm zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit auf. Neben einer Vielzahl von regionalen und lokalen Programmen führen wir an allen Standorten jedes Jahr eine große gemeinsame Gesundheitskampagne durch.
Die Quantifizierung positiver oder negativer Effekte in einer einzelnen Kennzahl wie zum Beispiel „um Behinderungen bereinigte Lebensjahre“ („disability-adjusted life years“), die letztlich den Wert eines Lebens erheben, stellt uns vor große Herausforderungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Daten und erscheint weder machbar noch ethisch vertretbar als Indikator zur Steuerung unserer Bemühungen.
Um unsere Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette zu bewerten, haben wir Methoden aus der Lebenszyklusanalyse zum Vergleich der Auswirkung auf Gesundheit und Sicherheit von zwei Produkten angewendet. Dabei stellte sich jedoch schnell heraus, dass keine validen Rückschlüsse zur Quantifizierung der unterschiedlichen Schritte in der Wertschöpfungskette möglich sind, ohne die individuellen Umstände zum Beispiel des einzelnen Menschen, eines Landes oder gesetzlicher Vorgaben zu berücksichtigen.
Quantifizierung des gesellschaftlichen/sozialen Fortschritts in unserer Wertschöpfungskette
Unsere „Responsible Sourcing Policy“ und die Initiative „Together for Sustainability – Chemical Supply Chains for a Better World“ (TfS) von 50Unternehmen der chemischen Industrie bilden eine wichtige Grundlage, um die Arbeitsbedingungen in unserer Lieferkette zu verbessern.
Zudem ist freiwilliges gesellschaftliches Engagement – auch Corporate Citizenship genannt –seit der Firmengründung durch Fritz Henkel im Jahr 1876 ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur und spiegelt sich auch in unserem Unternehmenszweck klar wider. Das Engagement des Henkel-Konzerns baut auf drei Säulen auf: ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiter:innen, Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen und Nothilfe mit Fokus auf Naturkatastrophen. Unser übergreifendes Ziel ist es, bis 2030 im Rahmen dieses Engagements 30 Millionen Menschen zu erreichen. Von 2010 bis Ende 2023 haben wir mehr als 33 Millionen Menschen erreicht.
Im Jahr 2023 haben wir insgesamt 2.007 Projekte gefördert und damit rund 3,5 Millionen Menschen erreicht. Die Spenden (Geld- und Produktspenden ohne die zusätzliche Freistellung von Mitarbeiter:innen) beliefen sich im Berichtsjahr auf rund 12,8 Millionen Euro.