Entdecken Sie die Marken und Technologien unserer Unternehmensbereiche Adhesive Technologies und Consumer Brands.
Globalisierung, Digitalisierung und die dringende Notwendigkeit, unseren Planeten zu schützen, verändern unsere moderne Lebensweise – und treiben gleichzeitig eine Revolution in der Luft- und Raumfahrtindustrie voran. Die steigende Nachfrage nach Flugreisen und Satellitenkommunikation bietet neben neuen Möglichkeiten auch Herausforderungen. Wie reagieren Unternehmen darauf?
Die Nachfrage nach Flugreisen und Satellitenkommunikation ist höher denn je: Die Zahl der Passagiere nimmt im Zuge der Globalisierung und der Angebote von Billigfluggesellschaften zu, während neue digitale Technologien weltweit innovative elektronische Systeme und Satellitendienste ermöglichen. In den nächsten 20 Jahren wird sich die Zahl der Flugzeuge schätzungsweise mehr als verdoppeln, und Experten sagen voraus, dass in den nächsten zehn Jahren sechsmal mehr Satelliten starten werden als im Jahrzehnt zuvor.
Das bedeutet: Unternehmen müssen mehr und vor allem viel schneller Flugzeuge und Satelliten produzieren als je zuvor. Das bringt wiederum Herausforderungen mit sich, denn traditionelle Herstellungsverfahren können die Ware nicht schnell genug produzieren. Die Luft- und Raumfahrtindustrie wird also von der steigenden Nachfrage nur dann profitieren können, wenn sie sich weiterentwickelt – mit einem stärkeren Fokus auf Automatisierung und effizienteren Fertigungsprozessen sowie vereinfachten Konstruktionen und innovativen neuen Materialien.
Das zunehmende Bewusstsein für die Auswirkungen des Flugverkehrs auf die Umwelt beschleunigt den Wandel und beeinflusst die Art und Weise, wie Flugzeuge und Raumfahrzeuge hergestellt werden. Ein wichtiger Faktor ist dabei das steigende Interesse für Nachhaltigkeit, welches Druck auf die Luft- und Raumfahrtindustrie ausübt. Aber auch die striktere Regulierung von Flugzeugemissionen und Lärmpegeln, wie sie die „Flightpath 2050“-Leitlinien der Europäischen Kommission vorsehen, fördert die Entwicklung. Deshalb erforschen Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtindustrie nachhaltige Technologien, die das Potenzial haben, sowohl den Lärm als auch den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Im Jahr 2017 verursachten Flüge rund zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.
Ein Flug von London nach New York verursacht etwa die gleiche Menge an Emissionen pro Person wie das Heizen eines Hauses in Europa für ein ganzes Jahr.
Seit 1990 haben sich die Treibhausgasemissionen des Luftverkehrs in der EU mehr als verdoppelt.
Viele Flugzeughersteller berücksichtigen diese Überlegungen bereits in der Entwicklungsphase. Sie reduzieren das Gewicht ihrer Flugzeuge, indem sie von Metallen zu innovativen Kohlefasermaterialien wechseln oder sogar fortschrittliche Hybriden, die Aluminium und Kohlefaser kombinieren, verwenden. Dieser Wechsel ermöglicht es ihnen, Leichtbauflugzeuge zu entwickeln, die weniger Kraftstoff verbrauchen und geringere Emissionsmengen ausstoßen.
Gleichzeitig untersuchen viele Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie das Potenzial von Elektromotoren als Alternative zur Verbrennung fossiler Brennstoffe. Sollte diese Technologie erfolgreich entwickelt werden, würde sie die Triebwerke von Flugzeugen leiser, preiswerter und leichter machen – was deren Auswirkungen auf den Planeten möglicherweise verringern könnte.
Nicht nur die Karosserie und der Antrieb verändern sich, auch im Cockpit findet eine Revolution statt. Digitale Technologien eröffnen Möglichkeiten für hochmoderne elektronische Steuerungen und Leitsysteme sowie Sensoren für Geschwindigkeit, Temperatur und eine Vielzahl weiterer Faktoren. Diese sorgen dafür, dass Passagiere schnell und sicher am Zielort ankommen.
„Es geht nicht darum, ob, sondern wann elektrisch angetriebene Flugzeuge zur Norm werden.“
Robert Thomson, Partner bei Roland Berger
Auch bei der Entwicklung von selbststeuernden Flugzeugen spielen Sensoren eine zentrale Rolle. Sie könnten Echtzeitdaten bereitstellen und es so autonomen Flugmanagementsystemen ermöglichen, Flugrouten zu generieren und an veränderte Bedingungen anzupassen. Aktuelle Prototypen untersuchen, wie diese Technologie für Drohnen, die Online-Einkäufe liefern, und fliegende Taxis eingesetzt werden könnte. Das mag vielleicht nach einer futuristischen Fantasie klingen – aber Experten schätzen, dass bereits 2030 mindestens 10.000 fliegende Taxis im Einsatz sein könnten.
Wenn Lieferdrohnen und fliegende Taxis schon futuristisch klingen, wie ist es dann erst mit 3D-gedruckten Flugzeugen und Raumfahrzeugen? Die Luft- und Raumfahrtindustrie untersucht das Potenzial der additiven Fertigung zur Herstellung einiger Teile und Komponenten von Flugzeugen und Satelliten. Diese würde es ermöglichen, vereinfachte Designs schneller zu produzieren und durch weniger Abfall zur Nachhaltigkeit beizutragen.
3D-Druck wird bereits zur Herstellung von Prototypen für die Automobil-, Gesundheits- und Modebranche eingesetzt. Luft- und Raumfahrzeughersteller testen derzeit Anwendungen für die Triebwerke und Turbinen sowie für die Flügel und den Kabineninnenraum. Die Einführung des 3D-Drucks könnte ein entscheidender Faktor für Unternehmen sein, da er Produktionszeiten verkürzt, gleichzeitig die Sicherheit erhöht und so die steigende Nachfrage besser bedient werden kann.
Natürlich ist die Herstellung zuverlässiger Komponenten für ein Luft- oder Raumfahrzeug nur der erste Schritt. Von Flugzeugen oder Satelliten wird erwartet, dass sie bis zu 40 Jahre im Einsatz bleiben und auch unter extremen Bedingungen verschleißfest sein müssen. Es kommt beispielsweise vor, dass sich die Temperatur im Weltraum innerhalb kürzester Zeit von minus 170 auf über 120 Grad Celsius erhöht.
„Passagiere und Flugzeughersteller sind sich einig, dass Sicherheit oberste Priorität hat – denn wenn man 10.000 Meter über der Erde ist, möchte man nicht anhalten. Deshalb sind konkrete Lösungen für die Wartung, Reparatur und Generalüberholung von Flugzeugen für diesen Markt so wichtig.“
Guido Adolph, Global Key Account Manager für Aerospace bei Adhesive Technologies
Aus diesem Grund müssen die in Luft- und Raumfahrzeugen verwendeten Materialien strenge Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erfüllen und diese Fahrzeuge effektiv gewartet und repariert werden. Von der Karosserie über die Flügel bis hin zu den Triebwerken und weiteren Komponenten werden eine Vielzahl von Klebstoffen, Schmiermitteln und Reinigungslösungen verwendet, damit die Flugzeuge zuverlässig funktionieren, lokale und internationale Vorschriften eingehalten sowie Schäden behoben werden können.
Innovationen wie Elektromotoren, selbststeuernde Flugtaxis und 3D-Drucker werden die Zukunft der Luft- und Raumfahrtindustrie prägen. Sie wird aber auch davon abhängen, wie Unternehmen auf Trends reagieren und der steigenden Nachfrage nach Flugreisen und Satellitenkommunikation gerecht werden. Einige dieser Entwicklungen finden bereits bei Unternehmen und Organisationen statt, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette wegweisende Technologien erforschen und ihre Kapazitäten erweitern.
Bei Henkel sind unsere Lösungen bereits in mehr als 1.500 Flugzeugspezifikationen weltweit im Einsatz. Unsere Klebstoffe werden verwendet, um Teile von Flugzeugkarosserien miteinander zu verbinden. Außerdem sind unsere innovativen Materialien in den Triebwerken und Innenräumen verarbeitet, während unsere Beschichtungen, Oberflächenbehandlungen und Wartungsprodukte in Cockpitsteuerungen, Bordelektronik, Leitsystemen und Sensoren zu finden sind. Was auch immer die Zukunft für die Luft- und Raumfahrtindustrie bedeutet, Henkel ist an Bord – und trägt dazu bei, Flüge reibungsloser, sicherer und nachhaltiger zu gestalten.
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